Moniek Dymant

Stationen - Moniek Dymant
Stationen - Moniek Dymant
  • 25.8.1924 Lodz
  • 1930 bis 1937 Volksschule
  • 1937 bis 1939 Gymnasium
  • Dezember 1939 bis März 1943 Lodz / Ghetto Lodz. Er wohnte im "Block A56, Hohensteinerstrasse 14" (ulica Zgierska, siehe Belegungsformular unten) und arbeitete in der Kesselschmiede
  • März 1943 bis Oktober 1944 KZ Auschwitz-Birkenau Häftlingsnummer 111706
  • 20.10.1944 bis 17.11.1944 KZ Stutthof, Häftlingsnummer 99331 (siehe Häftlings-Personal-Karte Stutthof)
  • November 1944 bis Januar 1945 KZ Natzweiler-Struthof/Außenlager Flugplatz Helfingen (Hailfingen bei Stuttgart), Häftlingsnummer 40550 (siehe Moshe Dymant in der Liste der Häftlingen des KZs Hailfingen, S. 64)
  • Januar 1945 bis 18.4.45 KZ Natzweiler-Struthof/Außenlager Dautmergen (siehe oben)
  • 22.4.1945 Befreiung durch französische Truppen bei "Alschausen bei Saulgau"
  • war nach der Befreiung im August 1945 in einem Lager in Laucherthal (siehe Liste unten), anschließend im
  • Displaced Persons Camp Hohne (Bergen-Belsen),
  • 1949 Paris

Quellen: Antragsbogen "Entschädigung für Schaden an Körper und Gesundheit"

Vor dem Krieg

Dezember 1939 bis März 1943 Lodz und Ghetto Lodz

Schmiede Ghetto Lodz
Schmiede Ghetto Lodz; Quelle: [1]

Bevor wir ins Ghetto gehen mussten, hatte mein Bruder Jakob und ich, eine Kassette mit Schmuck in einer Scheuer im Haus vergraben. Wir wurden angezeigt und wir beide zur Kripo gebracht, um das Versteck zu verraten.
Ich wurde jämmerlich verprügelt, und dann freigelassen, aber ich musste Zeuge sein, wie mein Bruder gefoltert wurde. Die Füsse wurden ihm gebrochen und gedreht, die Hände in die Tuer gepresst und eingezwängt.
Ich wache noch immer in der Nacht mit Schreien auf, da ich diesen Anblick nicht vergessen kann und sein Schreien im Ohr habe. Er wurde uns dann sterbend ausgeliefert. ... Ich hatte dann Typhus, uned wurde, kaum wieder hergestellt, in das KZ Auschwitz eingeliefert. Ich lies Mutter und Geschwister zurueck, die ich nie wieder gesehen habe.

Quelle: Eidesstattliche Erklärung zur Entschädigung des Schadens an Körper oder Gesundheit

Belegung Block A56 Hohensteinerstrasse 14, Ghetto Lodz; Quelle: US Holocaust Memorial Museum
Belegung Block A56 Hohensteinerstrasse 14, Ghetto Lodz; Quelle: [2]
Hohensteinerstrasse. Ghetto Lodz; Quelle: https://baedekerlodz.blogspot.com/
Hohensteinerstrasse. Ghetto Lodz; Quelle: [3}

März 1943 bis Oktober 1944 Auschwitz

Gewächshäuser Auschwitz; Quelle YV AS 157/130
Gewächshäuser Auschwitz; Quelle: [4]

20.10.1944 bis 17.11.1944 Stutthof

(Hier täuscht sich Moniek Dymant, laut Häftlings-Personal-Karte war es 17.10.1944)

Häftlingspersonalkarte Moniek Dymant; Quelle: Individuelle Häftlings Unterlagen - KL Stutthof 1.41.2/4456026/ITS Digital Archives, Arolsen Archives
Häftlingspersonalkarte Moniek Dymant; Quelle: [5]

November 1944 bis Januar 1945 Natzweiler-Struthof / Hailfingen

Außenlager des Konzentrationslagers Natzweiler-Struthof
Ort Hailfingen
Gebiet Württemberg
Eröffnung Nach dem 26.09.1944
Schließung 18.04.1945 (letzte Erwähnung)
Deportationen 111 Kranke in das Außenlager Vaihingen; Mitte Februar wurde der größte Teil von etwa 100 Gefangenen in das Außenlager Dautmergen überstellt, die restlichen ebenfalls in Lager im Raum Balingen (Lager der "Gruppe Wüste").
Häftlinge 600 Juden, die zuvor in den KZ Stutthof, Auschwitz und Natzweiler-Struthof interniert waren.
Geschlecht Männer
Einsatz der Häftlinge bei OT-Bauleitung Tübingen, Baustelle Hailfingen; Firma Franz Kirchhoff, Stuttgart, / Fa. Gärtner & Sohn, Fa. Härer, Fa. Mattes, Fa. Meyer
Art der Arbeit Bau einer Startbahn, Straßen- und Gleisbau, Errichtung von Baracken und Hallen, der größte Teil arbeitete in den Steinbrüchen Hailfingen und Reusten, Arbeit in einer Schneiderei
Bemerkungen Die Häftlinge waren in einer Flugzeughalle auf dem Flugplatz untergebracht. Das Außenkommando wies eine extrem hohe Todesrate auf. Die Häftlinge wurden in einem erheblichen Umfang mißhandelt und ermordet. Obwohl "nur" 144 Tote registriert wurden, ergibt sich ausgehend von 600 Häftlingen, 111 nach Vaihingen Überstellten und ca. 100 "Evakuierten", die Zahl von fast 400 Toten.
Quelle: deutschland-ein-denkmal

Januar 1945 bis 18.4.45 Natzweiler-Struthof / Dautmergen

Anm.: "Es ist anzunehmen, dass über 100 Hailfinger Häftlinge von Dautmergen aus auf den Todesmarsch kamen; von 13 wissen wir aufgrund von Interviews und Aussagen Genaueres. Fünf von ihnen gelang unterwegs die Flucht. Ihre Route könnte so gewesen sein: Schömberg (das von den Nazis Dautmergen genannte KZ liegt auf der Gemarkung von Schömberg) - Deilingen - Bärenthal – Beuron/Fridingen – Meßkirch – Wald -Aach/Linz – Ostrach - Hosskirch –Altshausen (Eichstegen/Ebenweiler)."

Quelle: ; KZ Gedenkstätte Hailfingen-Tailfingen; Herrenberg 2014; S.3, Die Häftlinge des KZ Außenlagers Hailfingen/Tailfingen am 20.11.2019.

August 1945 Lauterbach

Lagerliste Lauterthal, 31. August 1945
Lagerliste Lauterthal, 31. August 1945; Quelle: [6]

November 1949 Emigration nach Israel

Bergen-Belsen; Quelle 3.1.3.1/80191583/ITS Digital Archives, Arolsen Archives
Bergen-Belsen; Quelle: [7]

Anmerkungen

Weitere Quellen

  • Eine Chronik, erstellt von Bewohnern des Ghettos, mit (fast) täglichen Einträgen zu den Vorkommnissen im Ghetto (Alltagsleben im Ghetto, Lebensmittelversorgung, Meldungen aus den Arbeitsressorts, Besonderen Ereignissen, Anweisung der Ghettoverwaltung, Gerichtwesen, Krankheitsfälle, Todesfälle) über den Zeitraum 12.1.1941 bis 30.7.1944:
  • Die Chronik des Gettos Lodz / Litzmannstadt, Herausgegeben von Sascha Feuchert, Erwin Leibfried und Jörg Rieck, Wallstein Verlag Göttingen 2007, ISBN (Print) 978-3-89244-834-1, ISBN (E-Book, pdf) 978-3-8353-4126-5
  • Webseite der Gedenkstätte Hailfingen-Tailfingen

Entschädigungsamt

Hannover, AZ. EB III/2 - 1 11504 D, 1961-1964

Anmerkungen

siehe auch Hermann Rubinoff und Efraim Katz

Bildnachweis

  1. Teenagers work in the Lodz ghetto metal workshop. Photo 95200A, United States Holocaust Memorial Museum, courtesy of Robert Abrams
  2. Coll: The elders of the Jews in the Lodz ghetto, Reel: 221/ File Number: 1028; Block Number A56 Hohensteiner Street Number 14; United States Holocaust Memorial Museum Archives, Washington, DC.
  3. Bundesarchiv Bild 101I-133-0703-28, Fotograf: Zermin
  4. Auschwitz, Poland, 1941, Construction of greenhouses, south of Camp I. Album Number 157/130, Credit: Yad Vashem
  5. Individuelle Häftlings Unterlagen - KL Stutthof 1.41.2/4456026/ITS Digital Archives, Arolsen Archives
  6. Liste v. Juden im poln. Lager in Laucherthal (Franz. Zone), 31.8.45; 3.1.1/82006430/ITS Digital Archives, Arolsen Archives
  7. AJDC Paris Emigrationsdatei 3.1.3.1/80191583/ITS Digital Archives, Arolsen Archives