Max Kleinmann
- geboren am 29.6.1922 in Tschenstochau.
- von 1929 bis 1936 besuchte er die Elementarschule
- von 1936 bis 1938 war er Mechanikerlehrling und besuchte die Handwerkerschule
- ab 1.12.1939 musste er den Judenstern tragen
- von März 1940 bis März 1943 war er im Ghetto Tschenstochau
- arbeitete von März 1943 bis Juli 1944 im Zwangsarbeitslager Tschenstochau (HASAG)
- war von Juli 1944 bis Oktober (November?) 1944 im KZ Auschwitz, Häftlingsnummer B 1553
- war von 17.11.1944 bis 29.4.1945 im KZ Dachau/Außenlager Kaufering (Fa. Moll)
- 1949: Auswanderung in die USA
Vor dem Krieg: Tschenstochau
Diese eidesstattliche Erklaerung gebe ich im Zusamenhang mit meinem Antrag auf Entschaedigung wegen Schaden an Koerper und Gesundheit ab. Vor Ausbruch der Verfolgungsmassnahmen lebte ich zusammen mit meinen Eltern und Geschwistern in Tschenstochau. Ich erfreute mich eines guten Gesundheitszustandes und bin niemals ernsthaft krank gewesen. Nach Abschluss der polnischen Volksschule wurde ich Mechanikerlehrling und besuchte die Berufsschule. Mein Vater war Schneider und die wirtschaftlichen Verhaeltnisse waren zufriedenstellend. Als die Nazis im Jahre 1939 meine Heimat besetzten, begann mein Leidensweg.
Quelle: Soweit nicht anders angegeben: Akten Konrad Kittl, Eidesstattliche Erklärung Max Kleinmann;
März 1940 - März 1943: Ghetto Tschenstochau
März 1943 - Juli 1944: HASAG Tschenstochau
Ich selbst kam nach HASAG Pelserie und Rakow, hatte in der Munitionsfabrik schwer in Tag- und Nachtschichten zu arbeiten. Meine Arbeit bestand darin, Huelsen zu reinigen. Wiederholt wurde ich geschlagen. Eines Tages nahm man ohne jeden Grund von 50 Arbeitern jeden zweiten heraus und erschoss ihn. Warum, wurde gar nicht erst gesagt. Eines Tages spater beschuldigte man mich der Sabotage und schlug mich zusammen.
Juli 1944 - Oktober 1944: Auschwitz
Von HASAG schleppte man mich in das KZ Lager Auschwitz. Hier wurde mir die Nummer B 1553 eingebrannt. Zunaechst steckte man mich in den Kinderblock, da man mich fuer ein Kind hielt aufgrund meines kurzen Wuchses. Ich wurde hier Zeuge wie bei einer Aktion alle Kinder weggeschleppt wurden. Zusammen mit acht anderen Kindern versteckte ich mich. Als die Wachtposten dann suchten, fanden sie uns und man schlug uns zusammen. Ich blutete von einer Wunde am Hinterkopf und man gab mir eine Bandage, die ich naechsten Tag jedoch herunterriss, um nicht selektiert zu werden.
17.11.1944 bis 29.4.1945 Kaufering
Von hier aus schleppte man mich nach Dachau-Kaufering, wo ich bei der Firma Moll trotz meines heruntergekommenen Zustands Zementarbeiten verrichten musste.Die letzte Zeit vor meiner Befreiung habe ich kaum noch in Erinnerung. Als ich befreit wurde, war ich mit einem Typhusfieber infiziert. Ich erhielt sofort aerztliche Hilfe durch Aerzte der US Armee
Anmerkungen
Entschädigungsamt
Stuttgart ES 95 (0) – I – ERS/Me 1964-?
Bildnachweis
- A group of Jewish men, who have been rounded-up by German soldiers, await execution on a street in Czestochowa. In front of them lie the corpses of those who were shot earlier. Credit: United States Holocaust Memorial Museum, courtesy of B.Ashley Grimes II, Archival Signature 26825
- Stadtarchiv Landsberg, Bild Bunker_033
- Stadtarchiv Landsberg, Bild Bunker_025