Max Frenkel

Max Frenkel - Stationen seiner Verfolgung
  • Max Frenkel, geboren am  6.1.1922 in Hanau/Main/Deutschland;
  • 6.11.1940 Sosnowitz verhaftet, Judenstern, Zwangsarbeit,
  • 11/1940 – Sommer 1943 ZAL Saybusch („Lachowitz“),
  • Sommer 1943 -11/1944 ZAL Parzymiechy,
  • 11/1944 Groß Rosen,
  • 12/1944 – 11.4.1945 KZ Buchenwald,
  • DP Zeilsheim,
  • 2.10.1947 Emigration in die  USA

Sosnowitz

Lachowitz

Parzymiechy

Wir unterstanden  dem SS Brigade Fuehrer Schmelk(1), der Polizeipraesident in Breslau war.  Sein Quartier war in der Villa des Grafen Potoschki. Bei der Arbeit wurden wir dauernd bewacht. Diese Zwangsarbeit dauerte bis spaet 1944.

(1) gemeint ist Albrecht Schmelt, siehe Dienststelle Schmelt, Polizeipräsident Breslau von 1934-1942.

Max Frenkel Eidesstattliche Erklärung vom 30.8.1957

Er erzählt, daß er er in Sosnowitz OS, Polen, gelebt habe  und im Jahre 1940, als er 17 Jahre alt war, in das Arbeitslager Bautrop Lachowitz (Polen) gebracht wurde, wo er dann während etwa zwei Jahren in der einen oder anderen Stadt arbeitete. Im Lager Parzymiechy, wo er sich etwa drei Jahre lang  aufhielt, lebte er in einem großen, ungeheizten Schuppen. Die Nahrung war schlecht, de Kleidung zerlumpt, die Schuhe bestanden aus Holzsohlen mit leineneem Oberteil. Er wurde gezwungen im Schnee zu laufen und zu arbeiten. Oft wurde er mit der Peitsche geschlagen, bs er in den Schnee fiel ; es wurde Wasser über ihn ausgegossen und er wurde erneut geschlagen. Er blutete aus dem Mund und den Wunden. SS-Oberführer Meiwald schlug in oft mit einem Ochsenziemer, während sein Hund Rex auf ihn einbiß. Trotz der Wunden mußte er arbeiten; die Heilung derselben erforderte drei bis vier Wochen.

Gutachten von Leo H. Pollock, Kansas City, vom 8.7.1964

Groß Rosen und Buchenwald

Im Dezember 1944 wurden die Gefangenen gezwungen, sich zu Fuß  nach Westen zurückzuziehen und er marschierte drei oder vier Wochen durch Schnee und Eis, bs er im Konzentrationslager Groß-Rosen ankam. Zeitweise marschierten sie zu zweit und wurden mit Stöcken auf den Kopf geschlagen.  Sie mußten sich dann im Schnee ausziehen und sein ganzer Körper wurde rasiert. Die geschah auf grausame Weise; Teile des Scrotums und der Haut wurden von dem Rasierapparat abgeschnitten. In diesem Lager, wo er sich zehn Tage aufhielt, wurde er staendig geschlagen. Er hatte nur ungenügende Kleidung im Schnee. in dem neuen Lager Groß-Rosen wurden sie ausgezogen und gezwungen, etwa vier Stunden lang draußem im Schnee zu gehen.  Nach zehn Tagen Aufenthalt wurden sie auf offene Bahnwaggons verladen, neunzig Menschen pro Waggon; sie waren dann drei Tage lang dem Winterwetter ausgesetzt und wurden nach dem Konzentrationslager Buchenwald gebracht. Hier mußte er praktisch drei oder vier Monate hungern und wog nur noch 68 Pfund, als er am 11.April 1945 befreit wurde.

Gutachten von Leo H. Pollock, Kansas City, vom 8.7.1964

Anmerkungen

Weitere Quellen

  • Staatsarchiv Ludwigsburg, Akte Abram Gelbart, (StAL) EL 350 I/Bü 16348

Entschädigungsamt

Darmstadt

Anmerkungen

Den Antrag von Abram Gelbart erhielt ich irrtümlicherweise. Allerdings enthielt er zufälligerweise eine detailliertere  Beschreibung der Situation im  Lager Parzymiechy, weshalb ich die Aussage hier aufnahm.

Bildnachweis

---